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Unbequem und schützenswert

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„Subbühne“ Luftschutzbunker an der Tarpenbekstraße 68 Foto: Stiftung Denkmalschutz / wb Von Martin Jenssen Harvestehude/Eppendorf. Der „Tag des Denkmals“ findet in diesem Jahr an einem langen Wochenende statt, vom 6. bis 8. September. Das Motto: „Unbequeme Denkmäler?“ Das Fragezeichen ist bewusst gesetzt. „Die Frage ist doch: gibt es überhaupt bequeme Denkmäler, darüber sollte man nachdenken“, so Hamburgs Kultursenatorin Barbara Kisseler (parteilos), die vorab drei von 110 Hamburger Denkmälern vorstellte, die am Wochenende für die Öffentlichkeit zugänglich sind. „Eine unserer Aufgaben ist es, unbequeme Architektur quasi zum Sprechen zu bringen“, sagt Andreas Kellner, seit 1. August Chef des Denkmalschutzamtes. Grindel: Wohnen im Klotz Die Denkmal-Tour der Kultursenatorin begann auf der Dachterrasse eines der Grindelhochhäuser, Oberstraße 18c. Von dort haben die Besucher einen grandiosen Blick über die ganze Stadt. Die zwölf Hochhäuser waren immer wieder ein Streitobjekt in der Hamburger Architekturszene. Erbaut wurden sie von 1946 bis 1956 für die ausgebombten Hamburger. Es waren die ersten Wohnhochhäuser Deutschlands und stehen seit dem Jahr 2000 unter Denkmalschutz. Es ist eine kleine Stadt für sich. 5200 Menschen wohnen dort in 2122 Wohnungen. Damals war es eine Horrorvorstellung für viele Hamburger, so viele Menschen auf einer so kleinen Fläche unterzubringen. Heute ist die Stadt stolz auf das Ensemble. Architekten aus aller Welt kommen nach Harvestehude, um sich dieses Denkmal anzusehen. Keineswegs „bequem“ ist der unterirdische Luftschutzbunker „Subbühne“ an der Tarpen- bekstraße 68 in Eppendorf. Auch dieses Denkmal konnte vorab besichtigt werden. Es liegt gegenüber der Ernst Thälmann Gedenkstätte, die auch zu den „unbequemen Denkmälern“ gehört. In dem Luftschutzbunker aus dem Jahre 1940, gebaut für 100 Personen, kauerten bei den Bombenangriffen im Zweiten Weltkrieg bis zu 400 Personen und warteten sehnsüchtig auf das Ende der Abwürfe. Der Bunker war nicht sicher, wäre bei einem Volltreffer zerstört worden. Der...

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