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Von Klaus Schlichtmann
Hamburg. So wie an diesem Sonntag ist es eigentlich jeden Abend gegen 20 Uhr vor Saturn am Anfang der Mönckebergstraße: Rund 50 Männer und einige Frauen, junge wie ältere, warten geduldig auf den grün-orangefarbenen VW-Transporter von der Diakonie Hamburg. „Wir sind heute spät dran“, sagt Andreas (49), ein engagierter Vertriebsleiter aus Norderstedt, der heute am Steuer dieses besonderen Autos sitzt. Ein Auto, das im Laufe der Zeit quasi zu einer Institution wurde. Es ist der Mitternachtsbus des Diakonischen Hilfswerks, der nunmehr seit 18 Jahren an 365 Tagen im Jahr auf einer festen, knapp 30 Kilometer langen Route durch die Stadt unterwegs ist, um obdachlose Menschen zu versorgen - mit Nahrung und Getränken, mit Schlafsäcken, Decken und Socken. Und mit Achtung vor jedem Einzelnen. Insgesamt über 140 ehrenamtliche Helfer und Helferinnen sind übers Jahr im Einsatz, um die Obdachlosen auf der Straße wenigstens mit den notwendigsten Dingen zu versorgen – Gespräche und Hinweise auf weitere Hilfsangebote eingeschlossen.
Das Hamburger Wochenblatt begleitete das Sonntagsteam auf seiner Tour zu den Menschen, die die Helfer selbst als „Gäste“ beschreiben. Die jeweils vier Männer und Frauen, die sonntags im Einsatz sind, haben bei der Vorbereitung etwas mehr zu tun als die Kollegen unter der Woche - sie müssen Brote in ihrem Stützpunkt am Heidenkampsweg streichen. An diesem Abend sind es 315 „Vital+Fit“-Brote von Aldi, belegt mit Schnittkäse, Salami und Jagdwurst. „Die Lebensmittel für die Sonntagstour müssen wir von unseren Spendengeldern kaufen“, erklärt Heidrun (71) aus Marienthal, die bereits seit zehn Jahren dabei ist. An den anderen sechs Tagen spendet die Bäckerei „Dat Backhus“ Brot und Kuchen, und auch die „Schlemmermeile“ im Hauptbahnhof steuert täglich Leckereien bei, oft sogar „Hamburger“.
Zum Team gehört an diesem Abend auch die Personalreferentin Cornelia (35). Sie ist seit Januar dabei und findet, „dass die Arbeit für den...
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