![Die Animation zeigt wie das neue Geschäftshaus mit 40 Wohnungen Am Tarpenufer aussehen soll]()
Von Claudia Blume
Hamburg. Der Zehn-Millionen-Neubau im Quartier rund um Schmuggelstieg kommt – ohne Sozialwohnungen. Nach Unstimmigkeiten zwischen den Stadtvertretern hatte das Projekt „Wohnen und Einkaufen Am Tarpenufer“ zunächst auf Eis gelegen. In der Norderstedter Stadtvertretung hatten SPD, Linke und Grüne dem Bauvorhaben ihre Zustimmung verweigert, weil es keine Aussagen des Investors zum geförderten Wohnungsbau gab. Laut dem im April gefassten Grundsatzbeschluss der Stadtvertretung müssen bei künftigen Neubauten 30 Prozent als Sozialwohnungen realisiert werden.
Mittlerweile haben sich die Gemüter beruhigt, auch Sozialdemokrat Jürgen Lange gibt sich versöhnlich: „Die Stadtverwaltung hat mit der Unternehmensgruppe Hermann Friedrich Bruhn Gespräche geführt, in denen der Investor anschaulich darlegte, warum er keine Sozialwohnungen in sein Großprojekt integrieren kann. Dafür müsste er mit seinen langjährigen Planungen von vorne anfangen, und die Zeit haben wir nicht. Wir sehen ein, dass eine weitere Verzögerung in dieser Situation nicht angeraten ist, da dringender Wohnraumbedarf in Norderstedt herrscht.“ Wegen unbilliger Härte für den Investor nahm der Ausschuss für Stadtentwicklung jetzt Abstand von der Durchsetzung der Sozialklausel und beschloss das Bauvorhaben einstimmig. Am 4. Februar wird es durch Beschlussfassung von der Stadtvertretung in den B-Plan eingehen.
„Quartier leidet enorm“
Zuversichtlich zeigt sich auch der zukünftige Bauherr. „Nach konstruktiven Gesprächen sind wir guter Dinge, schließlich ist die Stadt Norderstedt vor knapp drei Jahren wegen eines Neubaus an uns herangetreten. Nun muss es aber auch zügig losgehen, denn das gesamte Quartier leidet enorm“, so Geschäftsführer Kay Brahmst. Und er fügt hinzu: „Man kann nur wiederbeleben, was noch lebt – nicht, wenn es schon tot ist.“ Bereits seit Jahren beklagen die von diversen Baustellen geschädigten Geschäftsleute am Schmuggelstieg und Tarpenufer gravierende Umsatzeinbußen....