![Auto in Flammen: Feuerwehrleute beim Einsatz in Marienthal im Dezember 2011 Foto: tvr-news]()
Am 23. September des vergangenen Jahres hatte der ehemalige Großhandelskaufmann Wilfried M. (56) das Urteil des Hamburger Landgerichts kopfschüttelnd entgegengenommen: Vier Jahre und drei Monate Gefängnis. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der Angeklagte zwischen Mai und Dezember 2011 zehn hochwertige Autos abgefackelt hatte. Unter anderem hatte er im Juli im Osteroder Weg in Bramfeld einen Audi A4, einen Volkswagen und einen Volvo angesteckt. Im Dezember 2011 zerstörte er zwei Mercedes-Fahrzeuge und einen BMW 6 in der Claudiusstraße im Stadtteil Marienthal. Wilfried M. hatte die Taten bisher nie zugegeben.
Seit vergangener Woche wird vor dem Landgericht erneut gegen Wilfried M. verhandelt. Dem Angeklagten werden weitere Brandstiftungen zur Last gelegt. Am 25. März 2011 und am 2. April 2011 soll er im Wehmerstieg (Lokstedt) und in der Rothenburgstraße (Rothenburgsort) unter Verwendung von Grillanzündern insgesamt zwölf teure Autos, vornehmlich Mercedes- und BMW-Fahrzeuge angesteckt haben.
Erdrückender Beweis
Im Gefängnis ist Wilfried M. ruhiger geworden. Während er beim ersten Prozess seine finsteren Blicke ständig unruhig durch den Gerichtssaal wandern ließ, konzentriert er sich diesmal mehr auf Gespräche mit seinem Verteidiger. Er sieht ein, dass ihm das Leugnen der Brandstiftungen nicht helfen wird, denn der Beweis ist erdrückend. Die Polizei hatte seine DNA-Spuren an Grillanzündern gefunden, die an den Tatorten sichergestellt worden waren. Deshalb gibt der Verteidiger eine kurze Erklärung für Wilfried M. ab: „Ich räume die Anklagevorwürfe ein!“
Damit das Geständnis später bei der Urteilsfindung berücksichtigt werden kann, braucht das Gericht eine Bestätigung vom Angeklagten. Doch da beginnt Wilfried M., sich zu winden. „Erst acht Monate nach der Tat hat man die DNA auf den Grillanzünderschachteln gefunden, machen Sie sich selbst einen Reim drauf“, grummelt er. Das aber stellt das Gericht nicht zufrieden. Der Vorsitzender Richter: „Ich brauch...