![In der Jarrestadt sind zurzeit viele eingerüstete Klinkerfassaden zu sehen, wie hier in der Hölderlinsallee Fotos: Gemeinholzer]()
Von Anne Gemeinholzer
Winterhude. Hamburgs Rotklinkerhäuser werden immer öfter zum Sanierungsfall. Auch in der Jarrestadt sind etliche der rotbraunen Fassaden derzeit mit Baugerüsten verstellt. Viele Bauherren nutzen die Gelegenheit, die energetische Sanierung ihrer Gebäude voranzutreiben, denn dafür gibt es Fördergelder vom Staat. Fachleute befürchten aber, dass die für Hamburg so typischen Klinkerfassaden dadurch nach und nach aus dem Stadtbild verschwinden.
Das Jarrestadt-Archiv greift das Thema mit einer Podiumsdiskussion unter dem Titel „Alles nur Fassade? Sanierungsfall Rotklinker“ am Mittwoch,
5. Juni (ab 19 Uhr), in der Stadtteilschule Winterhude auf.
Klinker überdachen
Erwartet wird dazu auch Oberbaudirektor Professor Jörn Walter, der die Diskussion mit einem ungewöhnlichen Vorschlag zur Rettung alter Backsteinfassaden angeheizt hatte. „Der Aufhänger für unsere Veranstaltung war ein Artikel im WochenBlatt, wo der Oberbaudirektor gesagt hat, er könnte sich ein Schleppdach aus Glas vor einer denkmalgeschützten Fassade vorstellen“, sagt Ulrike Sparr vom Jarrestadt-Archiv. „Darüber müssen wir natürlich reden.“
Geplant ist, einen gesamten Wohnblock im Jean-Paul-Weg zu überdachen, um Problemen mit eindringendem Regenwasser Herr zu werden. Das städtische Wohnungsunternehmen Saga arbeitet dazu derzeit gemeinsam mit dem Denkmalschutzamt und der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt (BSU) ein Sanierungskonzept aus. Erläutern wird die Umbaupläne auf dem Podium Saga-Vorstandsmitglied Willi Hoppenstedt. Außerdem diskutieren mit der Leiter des Denkmalschutzamtes Frank Pieter Hesse sowie Dr. Geerd Dahms, Fachgutachter Denkmalschutz, und Cordula Ernsing vom Bezirksamt Nord.
„Bei vielen der alten Fassaden haben wir das Problem, dass sie mit der Zeit durchfeuchten“, erklärt Ulrike Sparr. Abhelfen könne da eine Fugensanierung, bei der der Mörtel ausgetauscht wird. Praktiziert wird das etwa beim Otto-Stolten-Hof. „Die Schiffszimmerer-Genossenschaft gibt...