![Im Theaterprojekt geht es um Herkunft, Familie und Anderssein
Foto: Hanke]()
Hamburg. „Ihr müsst langsam und gebückt gehen. Ihr seid Flüchtlinge, die einen langen Weg hinter sich haben“, erklärt Schauspieler Patrick Abozen, als Tatort-Kommissar bekannt, und derzeit in den Hamburger Kammerspielen in „Ziemlich beste Freunde“ auf der Bühne zu sehen. 15 Fünftklässler der Ida-Ehre-Schule, die einen Bollerwagen ziehen, in dem einige der Schüler sitzen, geben sich alle Mühe. Und siehe da: es wird deutlich besser als zuvor. Zwei weitere Wagen werden ähnlich durch die Aula der Ida-Ehre-Schule gezogen, choreografiert von Christopher Weymann von der Improtheatertruppe Schiller Killer beziehungsweise von Theaterpädagoge Olaf Bublay. Alle 138 Fünftklässler der Schule beteiligen sich an dem einwöchigen Theaterprojekt „Gekommen um zu bleiben“. Zum zweiten Mal entwickeln Schüler dieser Klassenstufe eine Performance aus einem vorher festgelegten Thema.
In diesem Jahr kreist die Inszenierung um die Begriffe Herkunft, Religion, Familie und Anderssein. Die drei Theaterprofis haben die Fünftklässler dazu befragt. Die Schülerinnen und Schüler hatten sich bereits im Vorfeld mit den Themen beschäftigt. „50 Prozent von ihnen haben einen Migrationshintergrund“, erzählt Olaf Bublay. Patrick Abozen macht die Arbeit mit den Kindern viel Spaß. „Es ist eine Herausforderung mit Jugendlichen ein Stück zu machen. Es gibt sehr stressige Momente. Aber es ist auch eine gute Möglichkeit seinen Beruf neu zu begreifen.“, berichtet der 29-Jährige. Nur etwas mehr Zeit hätte er sich gewünscht. Vielleicht im nächsten Jahr. Dann wird es im April wieder ein Theaterprojekt geben. Das Theaterprojektformat wurde jetzt fest in den Stundenplan der Schule aufgenommen. (ch)