Astrologie ist mein Hobby. Und meine besondere Domäne sind die Tierkreiszeichen. Lerne ich Leute kennen, frage ich sofort: Was sind Sie?
Ach, könnten wir doch unsere Politiker nach Sternzeichen wählen.
Mein Handbuch für Astrologie wäre dafür eine wahre Fundgrube!
Minister für Soziales und Familie? Ganz klar ein Krebs! Die gelten als beschützend, fürsorglich, familienfreundlich.
Finanzminister? Unbedingt eine Jungfrau! Pragmatisch, akribisch und analytisch veranlagt, ist Verschwendungssucht ihr ein Gräuel!
Als Umweltminister brauchen wir den naturverbundenen Stier.
„Haben Sie einen Stier in der Partei?“ würde ich die SPD fragen. Und hat die keinen zu bieten, forsche ich in einer anderen Partei. So ein Stier hätte bestimmt gute Argumente gegen jegliche Abholzung, so dass kein Baum einem schnöden Bauprojekt weichen müsste.
Wollten die Grünen den Minister für Verteidigung stellen, käme nur ein beredter Wassermann oder friedliebender Fisch in Frage. Ihre kosmische Prägung tendiert zur Friedenspfeife. Da könnten die Waffenlobbyisten einpacken!
Ja, ich wüsste schon, wie politische Ämter mit den richtigen Personen zu besetzen wären . . .
Und was wäre, wenn sich mal eine Fehlbesetzung herausstellen sollte - zum Beispiel der Finanzminister trotz aller Kosmobiologie doch zu sorglos mit unserem Steuergeld umginge? „Sie geben zu viel Geld aus“, würde ich ihm ins Gewissen reden, „das geht doch gar nicht als Jungfrau!“
„Oh“, erwiderte er dann vielleicht, „ich bin ein Kaiserschnitt-Kind. Der errechnete Geburtstermin lag drei Tage später. Dann wäre ich eine Waage, und die können nun mal nicht so gut mit Geld umgehen!“
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